Frau Holle Seminar

Frau Holle ist eine alte Sagengestalt. Sie ist die Erd-Mutter-Göttin, die das weibliche Prinzip verkörpert. Ein Wesen aus der Anderswelt. Sie führt das Heer der ungeborenen Kinder mit sich. Einerseits ist sie für das Herd hüten, die Haus und Handarbeit zuständig, andererseits führt sie die großen Kräfte der Natur an: Sie kann mit Unwetter bestrafen. Habgier mag sie gar nicht. Sie belohnt Menschen, die dem Leben dienen. Regional wird sie unterschiedlich genannt: in Süddeutschland Frau Percht, ganz im Norden Frau Gode, im hessisch-thüringer Raum Frau Holle.

Sie zeigt sich in den "Zwölften", den Rauhnächten, denn in dieser Zeit steht das Tor zur Anderswelt offen. Frau Holle zieht mir ihrer wilden Jagd umher und verstärkt Unachtsamkeiten von uns Menschen: Haben wir nicht genügend Wintervorräte angelegt? Haben wir unser Haus nicht vor Sturm gesichtert? Haben wir unsere Schulden nicht beglichen? Waren wir nicht achtsam? Diese Energie kommt in den Rauhnächten zu uns zurück. Haben wir gut vorgesorgt und unsere innere und äußere Arbeit getan? Auch diese Energie kommt nun zu uns zurück. Frau Holle ist weder gut noch böse, sie verkörpert lediglich das Prinzip der Fruchtbarkeit: Was wir gesät haben, ernten wir.

Am Tag vor dem 6. Januar hat man ursprünglich einen Gabentisch für Frau Holle aufgebaut, denn es ist der Tag der Erscheinung der Frau Holle, Epiphanias. Diesen Tag haben die Christen später für sich umgedeutet.

Es gibt nur ein einziges Märchen über Frau Holle. Wenn wir ein Märchen hören, öffnen wir uns aufgrund der Sprachgestaltung für die wesentliche Botschaft, die darin steckt. Das Nervensystem entspannt sich, und wir spüren körperlich, welche Stelle in dem Märchen uns anspricht oder vielleicht abstößt. Daraus können wir ableiten, welches Thema uns momentan beschäftigt. Ich erzähle das Märchen in der Form, in der es Wilhelm Grimm von seiner späteren Ehefrau Dortchen Wild erzählt bekam und 1812 veröffentlicht hat. Es enthält ausschließlich weibliche Figuren: eine Mutter, zwei Töchter, Frau Holle. Die Mutter ist die echte leibliche Mutter beider Töchter. Erst in späteren Versionen des Märchens hat Wilhelm Grimm die Symbolik verändert und damit verwässert: Indem er aus der Mutter eine Stiefmutter gemacht hat, indem er den Hahn eingefügt hat und indem er die Spindel hinzugefügt hat, an der sich die Mädchen die Finger blutig stechen. All diese eingefügten Symbole sind aus anderen Märchen übernommen. Sie haben mit der Figur Frau Holle, mit dem weiblichen Lebensprinzip, nichts zu tun. Weibliche Symbole in dem Märchen sind z.B. der Brunnen, das Wasser, der Backofen, der Apfelbaum, das Haus, die gute Sprache, das Genährt-Werden.

Wir werden auf diesem Seminar herausfinden, was dieses Märchen gerade jetzt mit uns zu tun hat, was die Symbole für uns bedeuten und welche Aufgaben der Gegenwart uns rufen. Dabei werde ich einen vertrauensvollen und wertschätzenden Raum schaffen, in dem wir uns mit kinderleichten Übungen spielerisch kreativ entfalten werden. Durch das Teilen unserer neuen Erkenntnisse und ureigenen Weisheit in der Gruppe werden wir gemeinsam ein tiefgreifendes Verständnis für das kosmische weibliche Prinzip erlangen.

Das Weserbergland:

Unendliche Weite in meinen Augen, in Raum und Zeit. Berge aus Muschelgestein, ein Flussbett aus der Eiszeit. Der Kuckuck ruft, die Raben streiten und die Feldlerche singt ihr Lied. Ein Siedlungsgebiet älter als das Christentum. Felsen als historische Kultstätten aus Zeiten, in denen der direkte Bezug zu den Kräften der Natur überlebenswichtig war.

Hier ist der richtige Ort, „Frau Holle” zu hören, kreativ zu bearbeiten und tiefgreifend zu verstehen. Unendliche Weisheit. Lassen Sie sich berühren von Sonne und Wind, inspirieren von Linden und Buchen, verzaubern von Feldlerchen und Schwalben. Hören Sie das Märchen „Frau Holle” mit neuen Ohren der Gegenwart und verstehen Sie es mit Ihrem ganzen Gefühl und Verstand, mit allen Gehirnarealen auf eine tiefgehende Art und Weise, die Ihnen zu neuen Erkenntnissen und Aha-Erlebnissen über Ihre Lebens-Vorlieben verhilft und Sie Ihre aktuellen Themen in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Nachdem wir uns in Medizinwanderungen wieder an die Natur angebunden haben, werden wir am Samstag ein uraltes Dank-Ritual zu Ehren der uralten Erdgöttin Holle feiern.

Der Mangmoos-Hof:

Die historische Vollmeier-Hofstelle Nr. 1 im 1008 Jahre alten Weibeck besteht heute aus dem liebevoll gestalteten Fachwerkhaus mit Gästezimmern aus dem Jahr 1840 und Nebengebäuden. Vier Pferde sind hier zu Hause und zur Zeit 21 Katzen. Eigentümerin und Hüterin des Mangoos-Hofes ist Carmen Schwake, die uns auch mit selbstgebackenem Kuchen verzaubern wird.

Die Gästeetage des Mangmoos-Hofes beherbergt vier Doppelzimmer, einen gemütlichen Aufenthaltsraum mit Tischen, Stühlen, Sofas und Sesseln, eine vollständig eingerichtete Küche mit Kühlschrank, Herd und Backofen, ein Badezimmer sowie zwei separate WCs.

Organisatorisches:

Seminarort: Mangmoos-Hof, Rittergutstr. 30, Weibeck, 31840 Hessisch Oldendorf

Anreise: Mit dem Pkw: parken direkt auf dem Hof möglich. Mit dem Zug: bis Bahnhof Hessisch Oldendorf, von dort Buslinie 20 nach Weibeck, nach Absprache Abholservice vom Bahnhof

Übernachtung/Verpflegung: Im Mangmoos-Hof gibt es vier Gästezimmer, als Einzel- oder Doppelzimmer nutzbar. Die zuerst buchenden Teilnehmer werden direkt im Mangmoos-Hof untergebracht.

Weitere Übernachtungsmöglichkeit: Hostel Café Kreativtraum in 31840 Hessisch Oldendorf, Lange Straße 60, fußläufig vom Bahnhof Hessisch Oldendorf erreichbar (400 m Fußweg), ca. 3 km vom Seminarort entfernt. Das Café Kreativtraum versorgt uns auch mit einer warmen Mahlzeit pro Tag.

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Investition: 330 EUR im Doppelzimmer, 390 EUR im Einzelzimmer bei Unterbringung im Mangmoos-Hof. Darin enthalten: Seminargebühr, 3 Übernachtungen inkl. Bettwäsche und Handtücher, ohne Verpflegung.