Sonnenfinsternis - Costa de Caparica, Portugal
Unser Birth Into Being-Retreat, bei dem ich als Assistentin eine Co-Leitungsfunktion übernommen habe, geht bis zum Nachmittag. In meinem Mietwagen nehme ich drei Teilnehmerinnen mit in Richtung Lissabon, von wo aus sie morgen abfliegen werden: die eine nach Singapur, die andere nach London, die dritte – eine Kanadierin – nach München. Eine internationale Zusammenkunft. Wieder führe ich die Gruppe, wieder fahre ich das Auto, wie schon vor acht Monaten auf dem Weg zum Bodensee.
Doch heute geht es nicht „nur” um den Sonnenuntergang. Heute geht es um Kairos, den Augenblick, die Kraft der Sonnenfinsternis, wo der Mond sich vor die Sonne schiebt und alle drei – Erde, Mond und Sonne – genau in einer Reihe stehen. Fast vier Stunden dauert die Fahrt. Kurz vor Lissabon biege ich zur Costa de Caparica ab. Ich kenne den Weg, habe den Parkplatz schon vor 10 Tagen auf meiner Hinfahrt ausgekundschaftet. Wir laufen fast den Deich hinauf. Da ist sie! Die Sonne genau zu Beginn der Finsternis. Es ist 20:04 Uhr. Minuten später ist sie hinter den Wolken verschwunden. Ich danke dem Augenblick. Atme. Bin.