März – Erneuerung meiner Beziehung zu Mutter Erde
An den Malen auf ihrer Rinde kann ich erkennen: Sie ist eine alte Baum-Persönlichkeit, hat schon viel erlebt und viel gesehen. Ich verharre bei ihr und singe ein Lied für sie. Ein Dankeslied an Mutter Erde. Lege ein kleines gemaltes Herz in eine Furche ihrer Rinde, berühre sie. Da plötzlich erkenne ich ihr Gesicht. Ja, sie scheint mich anzusehen und mir zuzuhören. Ein magisches Gefühl ergreift mich. Ja, ich bin angebunden an Mutter Erde. Ganz gleich, was ich an Beziehungen mit Menschen erlebt habe – Mutter Erde ist immer für mich da. Stetig. Beständig. Viel älter als alle Menschen in meiner Umgebung.
Ich werde andächtig. Ja, das habe ich schon oft erlebt: Immer Anfang März zieht es mich hinaus in die Natur. Anfang März ist die Zeit der Erneuerung meiner Beziehung zu Mutter Erde. Oft schon habe ich es im Tagebuch notiert. Früher begann das Jahr im März, der März war der erste Monat (folgerichtig der September der siebte, der Oktober der achte, der November der neunte und der Dezember der zehnte, was an den Monatsnamen noch leicht zu erkennen ist und Kinder immer über die Unlogik der Erwachsenen staunen lässt). Mit einem wohligen Gefühl der Fülle und der Geborgenheit kehre ich nach Hause zurück. Ja, es ist gut, etwas zu wissen. Aber noch besser ist, es auch zu spüren.